Aktie mit großem Nachholbedarf

02.08.2016 | Artikel über Continental (DE0005439004) von DividendenPerle

Zusammenfassung

  • Günstiges KGV von 12
  • Reifensparte fängt Unsicherheit im Autoteile-Geschäft auf
  • Zukunftstechnologien bieten Wachstumschance

Einschätzung

Kaufen Langfristige Anlage

Die Continental-Aktie hat in diesem Jahr bis jetzt gut 20% an Wert verloren. Hauptgrund dafür ist die Verfehlung des organischen Zielwachstums sowie tiefere Ertragszahlen im ersten Quartal 2016, worauf die Aktie absackte.  Seither bleibt die Aktie deutlich hinter den Erwartungen zurück. Sollte die Firma die vorgegebenen Ertrags- und Gewinnziele doch noch erreichen, dürfte sich die Aktie deutlich erholen.

Stabile Erträge aus der Reifendivision stärken den gesamten Konzern

Die Margen auf dem Reifenverkauf belaufen sich momentan auf ca. 20% und liefern rund einen Viertel aller Erträge. Die Forschungs- und Entwicklungskosten in diesem Bereich betragen unter 2.5% der Verkäufe. Tiefere Rohmaterial-Kosten resultieren in diesem Geschäftsjahr in einer Einsparung von nahezu €100 Mio. Reifenverkäufe werden weiterhin ca. 40-45% des EBITs, jedoch nur 20-25% der Investitionsausgaben ausmachen. Die so generierten flüssigen Mittel helfen, um Investments in den Auto-Divisionen zu tätigen.

Rund 60% der Erträge stammen aus der Auto-Division (Bremssysteme, Antriebssysteme, Fahrgestelle). Continental strebt in den Auto-Sparten ein organisches Wachstum von 15% in China allein an.

Insbesondere in den Bereichen Antriebssysteme und ADAS (Advanced Driver Assistance System) hat die Firma Massnahmen ergriffen, um die unrentablen Margen zu verbessern. Dies sollte das Ergebnis je Aktie mittelfristig um bis zu EUR 3 verbessern.

Stagnierende Autoverkäufe treffen Continental nur bedingt

Einige Analysten warnen davor, dass Continental von den stagnierenden Autoverkäufen, insbesondere in den USA, betroffen sein wird. Generell erwartet man für die Automobil-Zulieferer vorübergehend ein schwieriges Marktumfeld. Obwohl dies zutreffen mag,  ist die Firma weniger direkt von den Produktionsvolumen der Autos abhängig als ihre Konkurrenten. Stabile Reifenverkäufe würden zudem fallende Verkäufe in der Auto-Division zum grossen Teil auffangen.   

Chancen bieten auch Zukunftstechnologien. So etabliert sich Continental beispielsweise als einer der Marktführer im Bereich von 48V Mild-Hybrid-Fahrzeugen.  Experten gehen im Jahre 2020 von Erlösen von €4 Mrd. aus. Dies ist sehr konservativ gerechnet, entspricht dies doch nur einem Marktanteil von ca. 3%. Die Tendenz für die kommenden Jahre sollte sogar stark steigend ausfallen. Der Wettbewerbsvorteil von Continental ist, dass das Contiental-System in sämtliche Motorentypen (Benziner oder Diesel) oder Getriebe (automatisch oder manuell) eingesetzt werden kann. Zudem kann die starke Positionierung in Bremsen für die Energierückgewinnung unterstützend wirken.

Continental kann mehr, als Anleger der Aktie zutrauen!

Hauptsächlich durch die heftigen Kursrückschläge ist die Continental-Aktie im Moment recht günstig bewertet. Obwohl das Brexit-Votum den Wachstumszielen in Europa einen Dämpfer verliehen, machen das wenig schwankungsanfällige Reifengeschäft sowie der positive Ausblick für die Autosparte Mut auf höhere Gewinne und Aktienkurse. Gegenüber ihrer Konkurrenten ist Continental mit einem KGV von 12 günstig bewertet und hat Raum nach oben.

Offenlegung von eigenen Positionen

Ich halte keine Position (direkt oder über Derivate) in der in dem Artikel behandelten Aktie.

Offenlegung von Geschäftsbeziehungen

Ich habe diesen Artikel selbst geschrieben und meine eigene Meinung wiedergegeben. Ich erhalte keine Vergütung für diesen Artikel (außer ggf. von Spekunauten). Ich habe keine Geschäftsbeziehungen mit einem der im Artikel genannten Unternehmen.

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